Legasthenietherapie

Die LRS (Lese-Rechtschreibstörung) gehört zu den häufigsten kinder- und jugendlichen Erkrankungen mit oft chronischen Verlauf. Nach den ICD<10 gehört die LRS zu den umschriebenen Entwicklungsstörungen, d.h die Betroffenen erreichen trotz ausreichender schulischer Bestuhlung und normalen kognitiven Fähigkeit keine ausreichende Lese- und/oder Rechtschreibfähigkeit.

Die Symptomatik zeigt sich häufig bereits in den ersten beiden Schuljahren. Im Vordergrund der Rechtschreibstörung steht die Vielzahl von Rechtschreibfehlern.
Ein und dasselbe Wort kann mehrfach und auf unterschiedliche Weise falsch geschrieben werden. Teilweise werden auch nur Wortruinen zu Papier gebracht. Häufig treten die Lese- und Rechtschreibschwierigkeiten auch in den Fremdsprachen auf und beeinflussen zusätzlich negativ die schulische Entwicklung. Die ausgeprägt LRS kann zu einem globalen Schulversagen führen, da das Lesen und Schreiben in allen anderen Schulbereich eine fundamentale Voraussetzung für den wissenswerter darstellt.

Oft haben Kinder mit Las erst durch Verhaltensstörungen wie z.B. Herumkasperei, Aggressivität, Angst vor der Schule oder Bauch- und Kopfschmerzen auf. Diese Symptomatik wird oft falsch interpretiert und die notwendigen fachärztliche Diagnostik bezüglich LRS nicht einbezogen wird.

Die Schwierigkeiten im Lesen und Schreiben sind sehr entwicklungsstabil und die häufig vertretende Meinung, dass sich die LRS „auswachse“ kann leider nicht bestätigt werden. Positive Verläufe sind dann zu erwarten, wenn eine intensive Förderung über mehrere Jahre erfolgt. Die Arbeit am Symptom (Lesen und/ oder Schreiben) ist leider eine harte und langwierige Arbeit. Die Defizite, die sich angesammelt haben, können nicht in kürzerer Zeit gefüllt werden. Die negative Lernstruktur hindert die meisten Schüler richtig zu lernen d.h. die Betroffenen sind nicht in der Lage überhaupt zu lernen. Hierfür brauchen die Kinder viel Motivationen und Hilfestellung.

Auch die Erwartungen an positive Veränderungen sind seitens des Schülers sehr groß. Wichtig ist, sie realistisch vorzustellen um eventuelle Enttäuschungen und was damit verbunden ist die Vertrauensbasis zwischen Schüler -Therapeut nicht zu gefährden.
Voraussetzung für die Erstellung eines spezifisch auf die Schwierigkeiten de Kindes abgestimmten Förderprogrammes ist eine detaillierte Diagnose anhand von standardisierten Testverfahrens. Das generelle Befundmuster ist, dass nur Förderprogramme die konkret an den jeweiligen Lese- und Rechtschreibschwierigkeiten eines Kindes aussetzen, sich als wirksam erweisen. Die Leseleitung eines Kindes wird sich nur gezielte Leseübungen verbessern und die Rechtschreibleistung nur durch gezielte Rechtschreibübungen.

Angewandte Methoden
– Phonologische Bewusstheit: Schulung der allgemeinen auditiven Voraussetzungen für den Schriftspracherwerb
– Aufbau des lautgetreuen Schreibens (mit Lautgebärden) als Grundlage einer richtigen Rechtschreibung

Grundlagen der Rechtschreibung
– Endungen -e, -el, -en, -en, -er
– Sp / st
– Lange und kurze Vorlaute
– S-Schreibung
– Auslautverhärtung

Besonderheiten der Rechtschreibung
– Dehnungs- h
– Langes i
– Doppelvokale
– gGleichklingende Laute: f, w, v-x, chs, ks, gs-ei. ai, e-ä, äu=eu
– Groß-Kleinschreibung
– Das-dass
– Vorlieben ent-end

Lesenlernen ist ein komplexer Vorgang, bei dem viele kognitive Einzelleistungen zusammenarbeiten müssen und der sich in mehreren aufeinander aufbauenden Schritten vollzieht. Wenn Kinder Schwierigkeiten beim Lesen zeigen, ist es zunächst wichtig, an welcher Stelle sie im Leseprozess bestehen.

Die Störungen im Leseprozess:
– Wörter in Laute zerlegen und Einzellaute zu einem Wort verbinden.
– Buchstaben-Laut-Verbindung, keine stabile Zuordnung von Buchstabe und Laut
– Schwierigkeiten von Silben und Wörtern als Ganzheit wahrzunehmen, wiederzuerkennen und als Einheit zu speichern. Dies nennt man auch Automatisierung.

Förderschwerpunkte zum aufbauenden und ganzheitlichen Lesens:
– Grundlagen des Lesenlernens
– Buchstaben-Laut-Verbindung
– Ähnliche Buchstaben unterscheiden
– Schulung aufbauenden Lesens
– Selbstlaute erlernen
– Silben lesen
– Lesegenauigkeit
– Automatisiertes Lesen
– Lesetexte

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